In der gestrigen Nacht haben Unbekannte die Treppe für Vielfalt und Toleranz in der Albert-Schweitzer-Sekundarschule mutwillig zerstört.
Jugendliche haben am 12.07. die Treppe in den „Regenbogenfarben“ der LGBTQ+-Bewegung gestaltet (Naumburger Tageblatt berichtete). Als erste Schule im Landkreis setzte die Albert-Schweitzer-Sekundarschule öffentlich ein Zeichen, das zeigen soll, dass der Mensch zählt, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Noch immer sind queere Menschen von Diskriminierung, Benachteiligung betroffen und körperlichen Angriffen ausgesetzt.
Nur eine Woche später haben sich in der Nacht zu Freitag Unbekannte unbefugt Zutritt auf das Schulgelände verschafft und die Treppe in schwarz-weiß-roten Farben übersprüht. Gemeinsam mit dem Schriftzug „Mann+Frau=Familie“ ist mehr als ersichtlich, was die Beweggründe waren. Die Farben sind nicht zufällig gewählt und eindeutig der rechten und somit antidemokratischen Szene zuzuordnen. Die sogenannte Reichsflagge gilt als eins der häufig verwendeten Symbole der Szene.
Die Jugendlichen des Jugendparlaments Naumburg sind erschrocken über so viel Intoleranz. Dass die Treppe durchaus auch auf „Missfallen“ stoßen könnte, war allen bewusst. Doch warum man zu solch ein Mittel greift, ist unverständlich.
In der Projektarbeit mit Jugendlichen zu den Themen der sexuellen Orientierung und der unterschiedlichsten Lebensentwürfe sind diese kein Problem. Vielmehr berichten sie davon, wie Erwachsene und ihr Lebensumfeld damit Probleme haben, wenn Menschen von den zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen.
Die Koordinierungs- und Fachstelle findet es bedenklich, dass solche Debatten noch immer geführt werden müssen und sich einige Bürger*innen eine Staatsform, die Menschen unterdrückt zurückwünschen. Keine andere Erklärung lässt das Übermalen der Treppe mit den Farben der Reichsflagge zu.