CSD im Burgenlandkreis
Am 12. August fand der erste Christopher Street Day in Weißenfels satt. Neben zahlreichen Informationsständen sorgte ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm u.a. mit Ani Motz, Lamé und einer Drag-Show für Unterhaltung.
Wie wichtig es ist für die Rechte und Akzeptanz der queeren Community einzustehen zeigte sich am Rande der Veranstaltung. Eine rechte Gruppierung sammelte sich und griff Teilnehmende verbal und körperlich an. Der geplante Demonstrationszug durfte nach 45minütiger Verzögerung nur eine kleine Route nehmen. Trotz des Vorfalls zieht der CSD Burgenlandkreis ein positives aber trotzdem kritisches Resümee.
Politisch motivierter Vandalismus an der Treppe für Vielfalt und Toleranz
In der gestrigen Nacht haben Unbekannte die Treppe für Vielfalt und Toleranz in der Albert-Schweitzer-Sekundarschule mutwillig zerstört.
Jugendliche haben am 12.07. die Treppe in den „Regenbogenfarben“ der LGBTQ+-Bewegung gestaltet (Naumburger Tageblatt berichtete). Als erste Schule im Landkreis setzte die Albert-Schweitzer-Sekundarschule öffentlich ein Zeichen, das zeigen soll, dass der Mensch zählt, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Noch immer sind queere Menschen von Diskriminierung, Benachteiligung betroffen und körperlichen Angriffen ausgesetzt.
Nur eine Woche später haben sich in der Nacht zu Freitag Unbekannte unbefugt Zutritt auf das Schulgelände verschafft und die Treppe in schwarz-weiß-roten Farben übersprüht. Gemeinsam mit dem Schriftzug „Mann+Frau=Familie“ ist mehr als ersichtlich, was die Beweggründe waren. Die Farben sind nicht zufällig gewählt und eindeutig der rechten und somit antidemokratischen Szene zuzuordnen. Die sogenannte Reichsflagge gilt als eins der häufig verwendeten Symbole der Szene.
Die Jugendlichen des Jugendparlaments Naumburg sind erschrocken über so viel Intoleranz. Dass die Treppe durchaus auch auf „Missfallen“ stoßen könnte, war allen bewusst. Doch warum man zu solch ein Mittel greift, ist unverständlich.
In der Projektarbeit mit Jugendlichen zu den Themen der sexuellen Orientierung und der unterschiedlichsten Lebensentwürfe sind diese kein Problem. Vielmehr berichten sie davon, wie Erwachsene und ihr Lebensumfeld damit Probleme haben, wenn Menschen von den zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Normen abweichen.
Die Koordinierungs- und Fachstelle findet es bedenklich, dass solche Debatten noch immer geführt werden müssen und sich einige Bürger*innen eine Staatsform, die Menschen unterdrückt zurückwünschen. Keine andere Erklärung lässt das Übermalen der Treppe mit den Farben der Reichsflagge zu.
Jugendliche setzen ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz!
Die erste Schule im Landkreis setzt öffentlich ein Zeichen für Vielfalt. Das Jugendparlament Naumburg stieß in der Albert-Schweitzer-Sekundarschule auf offene Ohren, als sie ihre Idee vorstellten. Die Jugendlichen wollten eine „LGBTQ+-Treppe“ gestalten. Durch das öffentliche Zeichen soll gezeigt werden, dass der Mensch zählt, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung.
Das ein öffentliches Statement mehr als nötig ist, zeigen auch aktuelle Studien. Noch immer sind queere Menschen von Diskriminierung, Benachteiligung betroffen und körperlichen Angriffen ausgesetzt.
Ein Umdenken kann und muss stattfinden. Welcher Ort ist besser geeignet als Schule?
1. Christopher Street Day im Landkreis
Das Motto des ersten CSD Burgenlandkreis lautet „Queerulant:innen aller Länder vereinigt euch – Solidarität statt Ausgrenzung!“Noch immer sind queere Menschen von Diskriminierung und Benachteiligung betroffen – nebst Angriffen und Beleidigungen wegen ihres Aussehens oder Auftretens. Das muss ein Ende haben!
Darum stehen wir als queere Community zusammen und fordern gemeinsam, dass wir endlich akzeptiert werden und keine Ausgrenzung erfahren müssen!
Egal ob Hetero, lesbisch, trans, schwul, bi, inter oder was auch immer: Wichtig ist der Mensch. Nicht sein Geschlecht oder die Sexualität. Mehr Menschlichkeit täte dem Burgenlandkreis gut.
Laufen für den guten Zweck
Jugendlichen aus Naumburg organisierten zusammen mit dem Lokalen Bündnis für Familie Naumburg und der Partnerschaft für Demokratie Burgenlandkreis am 21. Juni den ersten Kirschfestlauf in Naumburg. Der Lauf war der inoffizielle Auftakt des traditionellen Hussiten-Kirschfest. Aber nicht nur Spaß an der Freude standen dabei im Vordergrund, sondern die Läuferinnen und Läufer nahmen für den guten Zweck teil. Die Startgebühr wird verwendet, um die Sport- und Fitnessgeräte im Bürgergarten zu erneuern. Die Geräte sind mittlerweile in die Jahre gekommen, marode und teilweise kaputt.
Ab 18.30 Uhr starten die Läuferinnen und Läufer vom Holzmarkt und liefen zwei Runden über den sogenannten Stadtring.
Die Jugendlichen wurden in ihrem Engagement vom Jugendzentrum OttO, zpn-timing, der City Schutz GmbH und dem Frauendorf Getränke-Fachgroßhandel unterstützt.
Tag der Offenen Gesellschaft
Der Tag der offenen Gesellschaft wurde in Naumburg am 17. Juni zum ersten Mal ausgerichtet. Er wurde in der bewähren Form eines Stadtparkgesprächs gestaltet. Mehrere Workshops konnten mit Hilfe des Materials der „Initiative Offenen Gesellschaft“ durchgeführt werden.
Wie im letzten Jahr hat die Partnerschaft die „Initiative Naumburg für alle“ bei der Umsetzung unterstützt. Dieses Mal waren die Stadtbibliothek Naumburg, die Familienbildungsstätte Naumburg und eine Küche für alle dabei. Das alles hat den Tag mit vielfältigen Möglichkeiten zum Austausch gemacht.
3. Naumburger Stadtparkgespräch
Die Gesprächsreihe im Grünen wird fortgesetzt.
Bereits zum dritten Mal lädt „Naumburg für Alle“ die Bürgerinnen und Bürger ein, in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch zu kommen.
Am Samstag, dem 17. Juni 2023 von 10 bis 15 Uhr können alle Interessierten sich unter dem Motto „Fairplappert Euch!“ zu den unterschiedlichsten Themen austauschen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit sich an vier Gesprächsrunden zu beteiligen. Diese finden halbstündlich statt.
Zudem wird es ein Mittbring-Picknick (jede/r bringt etwas mit) und eine „Küche für Alle“ geben.
Das diesjährige Stadtparkgespräch schließt sich dem Aktionstag der Offenen Gesellschaft an. An diesem Tag können Menschen in ganz Deutschland Tische und Stühle rausstellen oder auch eine Picknickdecke in den Park legen, um damit einen Raum zum Gespräch zu bieten und sich so für ein starkes Miteinander engagieren.
Fahrradkorso zum Kindertag in Naumburg
Schulkinder setzten am 1. Juni ein Zeichen im Straßenverkehr von Naumburg
Über 100 Kinder der Naumburger Sekundarschulen beteiligten sich nach dem Unterricht am ersten Kinder-Fahrradkorso für sicherere Schulwege zum Kindertag-Fest der Stadt Naumburg. Dieses fand am am 1. Juni auf dem Marienplatz Platz.
Die Kinder riefen bei ihrer Runde über den Stadtring im Chor ihr Motto:
„Achtet auf die Kinder! Achtet auf die Kinder!“. Alle waren sich bewusst, dass für sie in der halben Stunde die Verkehrsregeln außer Kraft gesetzt worden waren und sie bekamen ein wenig ein Gefühl dafür, wie wichtig der Stadt, bzw dem Staat das Recht der Kinder auf ihre Fahrrad-Kundgebung ist. Die Polizei sorgte dafür, dass der Autoverkehr auf Straßen und Kreuzungen für die kurze Zeit der Passage des Korsos gestoppt wurde und begleitete die Kinder auf Fahrrädern.
Initiiert wurde die Aktion von der ADFC-Ortsgruppe Naumburg.
Die Partnerschaft für Demokratie Burgenlandkreis hat die Kinder-Kundgebung organisatorisch unterstützt.
Weitere Unterstützung fand die Aktion durch die Kreisverkehrswacht und den Bürgerverein, der die Kinder zum Beispiel mit einem durch das eigene Fahrrad betriebenen Glühlampenturm begeisterte. Die drei Organisationen hielten – wie auch wir – kleine Überraschungen für die Kinder bereit hielt.
Hier wurde die Pedalkraft sichtbar gemacht:
Die Aktion hat alle Teilnehmenden überzeugt und soll unbedingt eine Wiederholung finden.
Das Naumburger Tageblatt hat am 4. Juni darüber berichtet:
https://www.mz.de/lokal/naumburg/sicher-zur-schule-mit-dem-fahrrad-3623909
9. Demokratiekonferenz am 21. Juni 10-16 Uhr
Wir laden ein:
Nichts wird in unserer Gesellschaft gerade mehr diskutiert als die politischen Entscheidungen zum Klimaschutz. Die Stimmen der Gegner*innen von Klimaschutzmaßnahmen und Klimaaktivist*innen scheinen immer lauter zu werden. Doch wie in jeder hitzigen Debatte, gibt es Meinungen dazwischen und die Bereitschaft zu Kompromissen, welche dem Ziel einer nachhaltigen Klimapolitik durchaus ein entscheidendes Stück näherkommen. Die diesjährige Demokratiekonferenz möchte alle zu diesem Themenkreis miteinander ins Gespräch bringen.
Ab 9.30 Uhr gibt es einen Begrüßungs-Kaffee und anderen Getränke.
Das Programm startet nach der Begrüßung mit einem Impuls-Vortrag von Steffen Krenzer (Mehr Demokratie e.V.) zum Thema „Demokratie und Klimakrise“. Im anschließenden Podiumsgespräch beleuchten unterschiedliche Expert*innen ihre Sichtweisen auf Klimaschutz und die politischen Herangehensweisen. Hierbei werden auch junge engagierte Menschen aus der Region zu Wort kommen.
Nach der Mittagspause (mit warmer Mahlzeit) folgen Workshops, wo man sich zu einem Schwerpunktthema austauschen kann:
•Workshop 1 Theory of Change – Wie kann eine Vision realisiert werden? Wie entsteht Wandel? Braucht es Druck oder Kompromisse, breite Öffentlichkeit oder engagierte Schlüsselakteure? Was sind die erfolgversprechendsten Ansätze, um Wandel voranzutreiben? Welche Aktivität läuft ins Leere? „Theory of Change“ bietet ein Werkzeug, um die eigenen Überzeugungen zu reflektieren und mit anderen in einen Austausch zu kommen. So können Strategien und Kooperationen geschärft und das Engagement für den Wandel fokussiert werden.
Moderation: Steffen Krenzer, Mehr Demokratie e.V., Bereichleitung Demokratie & Klima
•Workshop 2 Klimaproteste: Wieviel „Aktivismus“ verträgt die Demokratie? – Wieviel braucht sie in Zeiten der (Klima-)Krise? Welche Konsequenzen hat das Verfassungsgerichtsurteil von 2021? Erläuterung: „Das Gericht verpflichte den Gesetzgeber dazu, einen Ausgleich zwischen Freiheitsgebrauch der einen und klar erwartbaren Schadenslasten für die anderen zu finden. Damit setze Karlsruhe einer „Seniorendemokratie“ klare Verantwortungsgrenzen. “ (Zitat: Deutsche Welle, Verfassungsgericht zwingt Deutschland zu mehr Klimaschutz, 29.04.2021)
Moderation: Jakob Springfeld, Student der Soziologie und Politikwissenschaften in Halle und Buchautor
•Workshop 3 Nutzen und Einsatz von zivilgesellschaftlichem Engagement in der Krise -> Welche Unterstützungsmöglichkeiten bei der klimasensiblen Umgestaltung ländlicher und städtischer Lebensräume gibt es?
Moderation: Eric Stehr, Student der Urbanistik in Weimar, Stadtrat Wsf, Mitinitiator Initiative Stadt.Raum Weißenfels
Online Anmeldung für die Konferenz über den hier unterlegten Link. Bitte geben Sie dort unter „Sonstige Informationen“ Ihre Workshop-Wahl an.
Telefonische Anmeldungen sind ebenfalls möglich: 034463 629 6 (Konrad-Martin-Haus – Empfang)
Fest der Vielfalt war bunt und voll schön!
Über 70 Gästen waren am Nachmittag in den Skatepark Naumburg gekommen. Das wunderbare Wetter hat seinen Teil dazu beigetragen, dass es rundum schön wurde.
Ein besonderer Dank geht an die Crew:
Und im Einzelnen geht ein großes Dankeschön an
das Naumburger Jugendzentrum Otto, das mit einem Bastel- und Spielestand dabei war,
den Alternativer Rollsportverein Naumburg e.V., der uns nicht nur den Skatepark als Fest-Platz, sondern auch Sportgeräten und die notwendigste Technik zur Verfügung stellte,
das Forum Ehrenamt, das alles mit organisiert hat und für alle Sorten von Getränken sorgte,
den Internationalen Bund, der von Anfang an mit einem Mitarbeiter des JMD (Jugendmigrationsdienst) bei der Organisation half und mit tatkräftig backenden Schüler*innen der 9 b der Alexander-von-Humboldt-Schule für den Kuchen sorgte,
nicht zuletzt dem Projekt Zuzug, dass mit seinen Teilnehmerinnen für ein reichhaltiges internationales Büffet, Tanz und gute Musik sorgte
und den beratenden Mitgliedern des Jugendforum Burgenlandkreis.
Ein extra Dank geht noch an das Deutsche Rote Kreuz Naumburg für die Transparente und an den Bauhof der Stadt Naumburg für die Buden und Biertischgarnituren.
Zu guter Letzt danken wir der IKW Naumburg, in deren Rahmen wir das Fest organisiert haben.